Die Datenrate
Die Datenrate (auch Datenübertragungsrate) ist ein wichtiger Parameter, um eine ausreichende Qualität der Netzwerkservices (QoS, Quality of Services) bereitstellen zu können.
Die Datenrate gibt an mit welcher Geschwindigkeit (Speed) Daten über eine definierte Zeit übertragen werden. Üblich sind Angaben pro Sekunde. Für das Datenvolumen wird entweder die Angabe xB oder xbit gebraucht. Das “x” steht hierbei für K (1024), M (1.048.576) oder G (1.073.741.824). Das “B” steht für Byte. Da ein Byte aus 8 Bit besteht, ist eine Umrechnung von z.B. MB/s in Mbit/s sehr einfach, indem die Angabe MB/s mit 8 multipliziert wird.
Notiz: Die “krummen” Zahlen entstehen dadurch das z.B. Kilo 1000 bedeutet. Da im binären Computerbereich das Zahlensystem auf der Basis 2 basiert, wird dort üblicherweise die nächste Näherung benutzt (z.B. 1024), Um eindeutig zu bleiben und Verwechslung mit Kilo, Mega, Giga zu vermeiden, werden dann nur die Buchstaben “K”, “M”, “G” benutzt. Im tagtäglichen Umgang sind aber meistens nur die Dimensionen von Interesse und der “fälschliche” Gebrauch der Begriffe Kilo, Mega, Giga für die Verdeutlichung als solches genauso gut.
Eine hohe Datenrate erlaubt das Übertragen von einem Datenvolumen in kürzerer Zeit, verglichen mit einer langsamerer Datenrate.
Bei der Beurteilung einer Angabe über eine Datenrate ist es ratsam zu hinterfragen, welche Bedeutung eine bestimmte Angabe genau hat. Gerne werden maximale “brutto” Datenraten angegeben, welche dann der Endnutzer netto nicht erreicht. Unter netto Datenrate wird der Durchsatz von IP oder TCP/UDP Daten (Schichten 3 oder 4) verstanden. Alle Kopfdaten, Kontrollprotokolle der Bitübertragungs- (Schicht 1) und Sicherungsschicht (Schicht 2), sowie Zeiten in welchen ein Medium aufgrund anderer Mechanismen oder Eigenschaften der Schichten 1 und 2 nicht genutzt werden kann, sind nicht Teil der netto Datenrate. Aus Sicht von Anwendungen und somit auch des Anwenders, sind Informationen über netto Datenraten nützlicher. Da die netto Datenrate bei Technologien wie WLAN und PowerLine von verschiedenen individuellen Umgebungsfaktoren abhängt, sind generelle Angaben über die erzielbaren netto Datenrate zum Teil nur sehr vage möglich. Die Angabe von brutto Datenraten ist wahrscheinlich auch aus Marketingsicht lohnender.
Notiz: Die vorangehend angegebenen Schichtnummern beziehen sich auf die Schichtdefinition des sogenannten OSI (Open Systems Interconnection) Modells.
Folgend ein paar Beispiele:
- Viele Internetzugangstechnologien (Kabel, Mobilfunk, Glasfaser (GPON)) stellen ein und dasselbe Übertragungsmedium einer Anzahl von Kunden zur Verfügung. Wenn mehrere Kunden zeitgleich Daten übertragen wollen, kann eine angegebene maximale Datenrate nicht mehr gehalten werden und verringert sich für die Dauer des zeitgleichen Zugriffes. Wie häufig dies geschieht hängt von der Anzahl der Kunden an dem gleichen Kabel/Frequenzband/Glasfaser ab und ihrem Nutzungsverhalten.
- Die mögliche Datenrate von der Internetzugangstechnologie DSL ist abhängig von der Dämpfung auf der Leitung zwischen dem DSL Anschluss des Kunden und dem DSLAM (DSL Access Multiplexer) Gerät ihres Zugangsproviders. Bei höherer Dämpfung kann die erreichbare Datenrate für DSL spürbar unter der theoretisch maximalen Datenrate liegen.
- Die eigentliche netto Datenrate von WLAN (WLAN) liegt meist deutlich unter einer genannten Datenrate für den WLAN Access Point. Gründe hier sind wieder Dämpfung, die geteilte Nutzung eines Übertragungsmediums, plus das der Austausch weiterer Daten, welche für den Betrieb von WLAN an sich benötigt werden, meist mit in die genannte Datenrate einfließen.