Den Internetzugang eines Internet-Router konfigurieren
Der Zugang zum Internet findet im Prinzip auf 2 Ebenen statt. Zu einem die physikalische Anbindung Ihres Haus oder Ihrer Wohnung an das Netzwerk Ihres Internetanbieters. Die hierfür üblichen Medien sind die Telefonanschlussleitung (DSL), Koaxialkabel, Glasfaser oder Mobilfunk. Über die physikalische Anbindung findet die Anbindung auf Internet Protokoll (IP) Ebene (der sogenannten Vermittlungsschicht nach dem OSI-Modell) statt. Diese zweite Ebene sorgt dafür, dass Ihr Heimnetzwerk weltweit adressierbar und erreichbar ist und bildet sozusagen die eigentliche Internet-Router Funktionalität.
Die physikalische Anbindung wird durch ein Modem hergestellt, welches in einem Internet-Router integriert sein kann. Die Anbindung auf IP Ebene wird immer von einem Internet-Router durchgeführt. Bevor es zur Konfiguration des Internetzuganges kommt, bieten die Internet-Router mit integriertem Modem häufig die Möglichkeit an den exakten Betriebsmodus zu konfigurieren, um festzulegen ob Sie das integrierte Modem mit Internet-Router Funktionalität nutzen wollen oder nur eins von beiden.
Konfiguration des Betriebsmodus
Bei einem Internet-Router mit integriertem Modem ist es der Normallfall das beides genutzt wird, sprich das integrierte Modem und die Internet-Router Funktionalität. Häufig wird aber auch die Möglichkeit angeboten nur die Internet-Router Funktionalität oder nur das integrierte Modem zu nutzen.
Nur die Internet-Router Funktionalität zu nutzen ist dann notwendig, wenn Ihr Internetanbieter Ihnen ein separates Modem stellt und Sie dieses einsetzen wollen. Das kann passieren weil der Internetanbieter Ihnen den Einsatz des Modems vorschreibt oder das integrierte Modem Ihres Internet-Routers nicht zu Ihrem Internet Anschluss passt. Z.B. weil Sie von einem DSL Anschluss zu einem Kabel Anschluss gewechselt haben, Ihren alten Internet-Router aber weiter verwenden möchten.
Der Anwendungsfall nur das integrierte Modem zu nutzen kommt seltener vor. Ein realistisches Szenario ist, dass Sie schon länger einen eigenen Internet-Router mit integriertem Modem in Betrieb haben und dieser zuverlässig funktioniert. Um eine bessere WLAN Leistung oder neue Funktionen zu bekommen, haben Sie Ihren Blick inzwischen auf ein ganz bestimmtes Gerät geworfen, welches aber über kein passendes integriertes Modem verfügt. In diesem Fall macht es Sinn das alte Gerät in den nur Modem Modus zu konfigurieren, falls solch ein Modus unterstützt wird. So lassen sich z.B. neuere Fritz!Box Modelle nicht in einen reinen Modem Modus konfigurieren, sondern unterstützen nur eine sogenannte “PPoE pass through” Funktion, welche es erlaubt einen zweiten PPoE Zugang auf einem anderen Gerät einzurichten. Nun muss aber Ihr Internetanbieter Ihnen mehrere PPoE Zugänge bereitstellen, was in der Regel nicht geschieht.
Konfiguration der Internetzugangs
Die wesentliche Funktion eines Internet-Routers ist es einen Zugang zum Internet herzustellen. Dementsprechend ist es auch unabdingbar Ihren Internet-Router hierfür zu konfigurieren. Die dafür notwendigen Daten liefert Ihnen Ihr Internetanbieter. Hersteller von Internet-Routern haben zum Teil auch schon Profile für die verbreitesten Internetanbieter in Ihren Geräten hinterlegt, welche dann die Konfiguration der meisten Parameter für Sie abnehmen. In diesem Fall reicht oft die Wahl des korrekten Profils, die Eingabe einer Benutzeridentifikation und eines Passwortes, um den Internet-Router erfolgreich mit dem Internet zu verbinden.
Falls Ihr Internet-Router solch eine Profilkonfiguration gar nicht oder für Ihren Internetanbieter nicht anbietet, bzw. die Profilkonfiguration fehlschlägt, dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig die Konfiguration manuell durchzuführen. Wenn die Voreinstellungen Ihres Internet-Routers passen (einfach ausprobieren) reicht auch hier im günstigsten Fall die Benutzeridentifikation und ein Passwort. Falls Sie einen DSL Anschluss über ATM haben (ältere Technik meist ADSL, bzw. Analoger/ISDN Telefonanschluss), dann kann noch die Eingabe des VPI (Virtual Path Identifier) und VCI (Virtual Channel Identifier) notwendig sein. Mit einem DSL Anschluss über Ethernet (neuere Technik, meist VDSL, bzw. Voice over IP Telefonanschluss) kann die Eingabe einer VLAN ID für den Internetdatenverkehr benötigt werden. Im Fall von DSL ist es noch notwendig die Methode der Enkapsulierung zu setzen. In Deutschland gängig ist PPPoE (Point to Point over Ethernet), in anderen Ländern (z.B. Österreich) wird oft auch PPPoA (Point to Point over ATM verwendet).
Notiz: Warum wird PPPoE eingesetzt, wenn viele meist ältere DSL Anschlüsse über ATM angebunden sind. Bei PPPoA steht ATM doch direkt in der Bezeichnung? Mit PPPoE werden die Internet Protokoll (IP) Daten Ihres Heimnetzwerkes erst in PPP, dann in Ethernet und dann in ATM enkapsuliert. Mit PPPoA entfällt die Ethernet Schicht. Somit macht es für eine erfolgreiche Verbindung an das Internet keinen Unterschied ob vom Internetanbieter PPPoE oder PPPoA eingesetzt wird .
Mit einem reinen Internet-Router (Verwendung eines separaten Modems) sollten Sie noch die Datenrate Ihres Internetzuganges getrennt für Uplink und Downlink eingeben. Nur mit dieser Information kann ein Internet-Router ohne integriertem Modem potentielle Engpässe erkennen und verschiedene Datenströme priorisieren.
Ein letzter optionaler Punkt ist noch, ob Sie den Standard DNS Server (Domain Name System) Ihres Internetanbieters nutzen wollen oder einen anderen. Im Normalfall brauchen Sie diesen Punkt nicht weiter beachten. Es gab in der Vergangenheit aber auch schon einmal politische Diskussionen, bestimmte Inhalte im Internet zu filtern. Das sollte damals darüber geschehen das DNS Server, bestimmte eingegebene Namen (URLs), nicht mehr in eine echte Zieladresse auflösen. Keine clevere Lösung und die Diskussion ist auch versandet. Es zeigt aber, dass es evtl. Fälle geben kann in welchen Sie ein Interesse haben einen ganz bestimmten DNS Server für das Internet zu verwenden. Im diesem Fall müssen Sie nur die IP Adresse des bevorzugten DNS Servers in der entsprechenden Konfigurationsoption hinterlegen.