Windows 10: Die Verwendung von Bandbreite für Updates
Die Größe eines kleineren Updates von Windows liegt üblicherweise im MByte Bereich. Größere Versionsupdates, wie Microsoft sie ca. jedes halbe Jahr veröffentlicht, können aber gerne auch ein GByte Volumen betragen. Das für die Zeitdauer des Herunterladens die Bandbreite Ihrer Netzwerkverbindung nur noch eingeschränkt für andere Anwendungen zur Verfügung steht ist leicht nachvollziehbar. Wenig bekannt ist aber, dass Sie relativ detailliert selbst einstellen können wie die Bandbreite Ihres PCs für das Herunterladen von Updates verwenden werden soll. Ebenfalls interessant ist der Punkt, dass Ihr PC auch Updates Weiterverteilen kann. Diese Funktion nennt Windows „Downloads von anderen PC zulassen“. Sie kann für Sie von Nachteil aber auch von Vorteil sein und ist über entsprechende Einstellungen optimierbar.
In diesem Artikel werden diese Einstellungen für die Bandbreitenregelung bei Updates näher beleuchtet und beschrieben.
Notiz: Die in diesem Artikel beschriebenen und gezeigten Einstellungsmöglichkeiten wurden größtenteils mit dem Windows 10 Fall Creators Update eingeführt (Herbst 2017, Version 1709).
Notiz: Um mit der „Sprache“ von Windows 10 konform zu sein, wird in diesem Artikel der Begriff „Bandbreite“ verwendet. Dieser Begriff kennzeichnet, dass Sie nur ein Datenvolumen übertragen können, welches durch die Datenrate Ihrer Netzwerkverbindungen begrenzt wird. Alle Anwendungen und Geräte in Ihrem Heimnetzwerk teilen sich die Bandbreite Ihres Internetzuganges. Haben Sie z.B. einen DSL Anschluss mit 50Mbit/s, dann kann ein Update davon 25Mbit/s „verbrauchen“. Alle anderen Geräte / Anwendungen teilen sich die restlichen 25Mbit/s.
Die Einstellungen für die Bandbreitenregelung von Updates wurden sehr verschachtelt untergebracht. Um diese zu finden müssen Sie zuerst im Windows 10 Einstellungsmenü den Bereich „Updates und Sicherheit“ öffnen. Hier klicken Sie unter „Updateeinstellungen“ auf „erweiterte Optionen“. Im folgenden Dialog müssen Sie jetzt auf „Übermittlungsoptimierung“ klicken. Nun sehen Sie den zentralen Dialog von welchem Sie, sowohl das Laden, als auch das Weiterverteilen von Updates regeln können.
- Windows 10: Bandbreite für das Weiterverteilen von Updates
- Windows 10: Bandbreite für das Herunterladen von Updates
Windows 10: Bandbreite für das Weiterverteilen von Updates
Über den Schieberegler in dem oben dargestellten Dialog können Sie einstellen ob Ihr PC Windows Updates überhaupt Weiterverteilen darf. Die genaue Bezeichnung dieser Einstellung heißt im Windows Jargon „Downloads von anderen PCs zulassen“. Darunter befindet sich noch die Option ob diese Weiterverteilung nur an andere PCs in Ihrem lokalen Netzwerk oder auch für PCs im Internet erlaubt ist.
Betreiben Sie mehr als einen PC in Ihrem Heimnetzwerk, dann kann das Weiterverteilen von Updates im eigenen lokalen Netzwerk nützlich sein. Grund ist, dass üblicherweise die Geschwindigkeiten der Netzwerkverbindungen in Ihrem Heimnetzwerk größer sind als die der Internetverbindung. Somit können Updates schneller auf die anderen lokalen PCs geladen und installiert werden. Potentielle Einschränkungen durch den Flaschenhals Internetverbindung werden minimiert, da die Updates ja nur noch lokal weiterverteilt werden. Je mehr PCs Sie an Ihr Heimnetzwerk angeschlossen haben, umso interessanter wird die Funktion Updates an andere PCs weiter zu verteilen.
Notiz: Mit der Steigerung der Datenrate von Internetverbindungen steigt ebenfalls die Wahrscheinlichkeit das Plötzlich nicht mehr die Internetverbindung den Engpass in Ihrem Netzwerk darstellt. WLAN und PowerLAN (PowerLine) Verbindungen weisen in der Praxis eine deutlich niedrigere netto Datenrate auf, als die vom Hersteller beworbene brutto Datenrate. Mehr Informationen darüber finden Sie in dem Kapitel zur Auswahl der Übertragungsmedien auf dieser Webseite (Planen -> Übertragungsmedien). Eine Anleitung zur Messung von Verbindungsgeschwindigkeiten finden Sie unter Lexikon -> Tools -> Speedtest.
Über die Erlaubnis Windows 10 Updates auch im Internet weiterzuverteilen kann man geteilter Ansicht sein. Wenn genügend PC Anwender mit hoher Datenrate im Uplink diese Erlaubnis geben, dann kann die Allgemeinheit durch schnellere Downloads davon profitieren. Man spendiert aber einen Teil der Uplink-Bandbreite für diesen Zweck. Man kann jetzt philosophieren ob dieser altruistische Ansatz bei einem, meiner Ansicht nach, höchst kommerziellen Produkt gerechtfertigt ist.
Die gute Nachricht ist, dass es auch eine Kompromissmöglichkeit gibt. Wenn Sie auf „Erweiterte Optionen“ klicken, dann erscheint ein Dialog wo Sie die verwendete Bandbreite für das Hochladen von Updates auf andere PCs im Internet einschränken können. Ferner können Sie auch ein maximales Datenvolumen angeben. Wird dieses Überschritten, dann stellt Windows weitere Uploads in das Internet ein.
Die maximal zu verwendende Bandbreite wird in Prozent angegeben. Da Windows die Geschwindigkeit Ihres Internetanschlusses nicht kennt, ist anzunehmen, dass als Referenz die Geschwindigkeit der Netzwerkverbindung von dem PC genommen wird auf welchem Windows läuft. Sprich wenn Ihr PC mit Gigabit-Ethernet (1000Mbit/s) angeschlossen ist und Sie wollen den Upload von Updates auf 10MBit/s begrenzen, dann müssen Sie 1% einstellen.
Tipp: Sie können bequem mit Windows Bordmitteln die aktuelle Auslastung und Aktivität Ihres Netzwerkes prüfen. In dem Artikel „Netzwerk mit dem Windows 10 Ressourcenmonitor untersuchen“ finden Sie weitere Informationen hierzu (Prüfen/Fehlersuche -> Windows 10 PC prüfen -> Netzaktivität überwachen)
Vergessen Sie nicht zum aktivieren dieser Optionen ein Häkchen in dem jeweiligen zur Option passenden Kontrollkasten zu setzen.
Wenn Sie sehen wollen, welches Datenvolumen an Updates, mit welcher Geschwindigkeit, herunter- oder hochgeladen wurde, dann bekommen Sie mit dem „Aktivitätsmonitor“ diese Informationen. Einfach unter „Übermittlungsoptimierung“ auf „Aktivitätsmonitor“ klicken.
Windows 10: Bandbreite für das Herunterladen von Updates
Wahrscheinlich dürften die meisten, die Option für das Weiterverteilen von Updates im Internet einfach Ausschalten und potentielle Bandbreitenprobleme haben sich erledigt. Interessanter ist hingegen die Bandbreitenregulierung für das Herunterladen von Updates. Auch hier kann die zu verwendende Bandbreite über die „erweiterten Optionen" eingeschränkt werden.
Windows selbst lädt ein Update zwar im Hintergrund und lässt auch parallele Aktivitäten zu, doch spätestens am Internet-Router drängeln sich die Datenströme für verschiedene Geräte. Da kann der Datenstrom für einen Video-Stream auf dem Fernseher schon einmal ins Stocken kommen, wenn der Windows-PC parallel seine Updates lädt.
Beachten Sie, dass die Bandbreitenregulierung in Prozent erfolgt und das als Referenz wohl die Geschwindigkeit der Netzwerkverbindung Ihres PCs genommen wird. Wie im vorherigen Abschnitt geschrieben können Sie die Netzwerkaktivitäten und -auslastung überwachen, um dann die Einstellung in der Praxis zu überprüfen und feiner einzustellen.
Für das Aktivieren der Bandbreitenregulierung müssen Sie ein Häkchen in dem zur Einstellung passenden Kontrollkasten setzen.
Tipp: Sie haben jetzt die Verwendung von Bandbreite für Updates unter Kontrolle, aber Ihr PC send und empfängt weiterhin über Gebühr Daten und bringt damit andere Anwendungen ins Stocken, dann kann noch „OneDrive“ die Ursache sein. OneDrive sendet und empfängt, als Voreinstellung, ebenfalls automatisch Daten. Wenn Sie OneDrive sehr aktiv benutzen, dann kann das zu ähnlichen Effekt führen, wie bei dem Laden von Updates. Die gute Nachricht ist, Sie können auch für OneDrive die zu verwendende Bandbreite begrenzen. Wie, dass können Sie in dem hier verlinkten Artikel über OneDrive nachlesen.