Windows 7: Das Einrichten einer Netzwerk-Arbeitsgruppe
Notiz: Der Support von Windows 7 wurde von Microsoft Anfang 2020 eingestellt. Der Inhalt dieser Webseite wurde eingefroren und wird ebenfalls nicht mehr aktualisiert.
Falls Sie Dateien direkt zwischen verschiedenen PCs mit Windows Betriebssystem austauschen wollen oder einen Drucker, welcher an einem der PCs angeschlossen ist, gemeinsam nutzen möchten, dann müssen Sie diese PCs nicht nur per Kabel oder WLAN miteinander verbinden. Zusätzlich müssen die Geräte logisch miteinander verknüpft werden. Das Windows Betriebssystem kennt hierfür prinzipiell zwei verschiedene Methoden. Für große Netzwerke den Betrieb einer Domäne. Hier verwaltet ein zentraler Server sämtliche Benutzer, welche sich auf die PCs eines Netzwerkes einloggen dürfen, und deren Zugriffsrechte. Für kleine Netzwerke wie ein Heimnetz gibt es die Methode der sogenannten Arbeitsgruppe. Durch das Zuweisen der PCs zu einer oder mehrere Arbeitsgruppen werden logische Verbünde hergestellt. Mittels Freigaben können dann die PCs innerhalb einer Arbeitsgruppe Dateien austauschen oder einen gemeinsamen Drucker verwenden. Die Einrichtung von Arbeitsgruppen und Freigaben erfolgt im Gegensatz zu einer Domäne dezentral auf jedem Rechner einzeln.
Um es vorwegzunehmen, im Normalfall sind alle Ihre PCs mit Windows Betriebssystem ab Installation in der gleichen Arbeitsgruppe und miteinander verbunden. Der Grund ist, dass es drei Voraussetzungen gibt, welche meistens schon erfüllt sind.
Sind die oben genannten Voraussetzungen erfüllt, dann können Sie andere Windows PCs mit Ihren Computernamen sehen, wenn Sie im Explorer von Windows linker Hand relativ weit unten auf “Netzwerk” klicken. Durch einen Doppelklick auf die Computersymbole werden Ihnen für den Netzwerkzugriff freigegebene Ordner angezeigt, z.B. der Ordner “Öffentlich”, welcher schon als Vorgabe freigegeben ist. Wenn Sie weitere Ordner für den Netzwerkzugriff freigeben möchten, dann finden Sie im Kapitel über die Freigabe von Ordnern und Dateien hierüber mehr Informationen.
Unter Umständen werden Sie bei dem Zugriff auf einen anderen Computer nach einem Benutzernamen und einem Kennwort gefragt, bevor Sie Einblick auf freigegebene Ordner erhalten. Ist dies der Fall, dann müssen Sie die Anmeldedaten eines Benutzers des anderen Computers eingeben. Haben Sie kein Kennwort vergeben, dann gibt es zwei verschiedene Ansätze. Entweder Sie richten für einen Benutzer ein Kennwort ein (Systemsteuerung -> Benutzerkonten) oder Sie deaktivieren in den “erweiterten Freigabeeinstellungen” das kennwortgeschützte Freigeben. Die erweiterten Freigabeeinstellungen können Sie im Fenster “Netzwerk- und Freigabecenter” der Systemsteuerung finden.
Im folgenden mehr Information über die einzelnen Voraussetzungen, wie Sie diese prüfen oder für Ihre Zwecke andere Einstellungen vornehmen können.
Die Arbeitsgruppe eines Windows PC
Die Information über die Arbeitsgruppe eines Windows PC finden Sie, wenn Sie unter der “Systemsteuerung” Ihres PCs, die Kategorie “System und Sicherheit” anklicken und anschließend das Fenster “System” öffnen. Alternativ können Sie die Windows + Pause Tasten gleichzeitig drücken, um direkt zum Fenster “System” zu gelangen.
In dem Systemfenster werden verschiedene Basisinformationen über den Computer angezeigt, darunter Einstellungen für den Computernamen, Domäne und Arbeitsgruppe. In dem Screenshot unten lautet die Arbeitsgruppe “HOMENET” und wurde somit per Einstellung von der Standardeinstellung “WORKGROUP” abgeändert.
Falls Sie die Einstellung der Arbeitsgruppe ändern möchten, dann klicken Sie auf “Einstellungen ändern”, rechter Hand zu dem Bereich über die Infos zu Computername, Domäne und Arbeitsgruppe.
Ein weiteres Fenster mit dem Namen “Systemeigenschaften” öffnet sich. Klicken Sie dort auf “Ändern”. In dem nun erscheinenden Fenster (rechtes zweites Fenster im unteren Screenshot) können Sie eine andere Bezeichnung für die Arbeitsgruppe eingeben.
Die Änderung der Arbeitsgruppe wird durch Bestätigung auf “Ok” und nach Neustart des Rechners aktiv.
Stellen Sie auch sicher, dass alle Computer in einer Arbeitsgruppe einen unterschiedlichen Computernamen haben. Den Computernamen können Sie in dem gleichen Fenster ändern, wie den Namen der Arbeitsgruppe.
Die Kategorisierung des angeschlossenen Netzwerks
Die Kategorisierung des Netzwerkes, an welchem Ihr Computer angeschlossen ist, wurde schon im Kapitel über das Herstellen einer Netzwerkverbindung beschrieben.
Die aktuelle Kategorisierung finden Sie, wenn Sie unter “Systemsteuerung”, die Kategorie “Netzwerk und Internet” wählen und dort das Fenster “Netzwerk- und Freigabecenter” mit einem Klick öffnen. Im folgenden Screenshot ist die Information der Kategorie rot hervorgehoben. Für ein Heimnetzwerk und die Verbindung des Windows PC mit anderen Windows PCs, bzw. einem NAS sollte dort “Heimnetzwerk” oder “Arbeitsplatznetzwerk” stehen. Sind Sie außerhalb Ihres Heimnetzwerkes mit z.B. einem WLAN Hotspot verbunden, wäre “Öffentliches Netzwerk” die richtige Einstellung.
Die Einstellung für Ihre aktuelle Netzwerkverbindung können Sie ändern, indem Sie auf den in blau geschriebenen Begriff “Heimnetzwerk”, “Arbeitsplatznetzwerk”, bzw. “Öffentliches Netzwerk” unter Netzwerk klicken (siehe den rot markierten Bereich im obigen Screenshot).
Notiz: Wie schon im Kapitel zur Einrichtung einer Netzwerkverbindung unter Windows erwähnt hat die Kategorie Einfluss auf die Firewall und die erweiterten Freigabeeinstellungen. In den “erweiterten Freigabeeinstellungen”, kann noch einmal separat beeinflusst werden ob sich Geräte im Netzwerk automatisch finden sollen oder Freigaben erlaubt sind. Falls sich PCs nicht finden obwohl Sie der gleichen Arbeitsgruppe angehören, dann sollten Sie die Einstellungen der “erweiterten Freigabeeinstellungen” prüfen und gegebenfalls korrigieren. Im Normalfall ist das nicht nötig, da die Kategorisierung als Heimnetzwerk, bzw. Arbeitsplatznetzwerk für die korrekten Einstellungen sorgen sollte.
Der IP Adressbereich
Wie Haushalte eines Bezirks die gleiche Postleitzahl nutzen, so sind alle Geräte in Ihrem Heimnetzwerk Teil eines gemeinsamen IP Adressbereiches. In einem typischen Heimnetzwerk ist es nicht erforderlich diesen IP Adressbereich weiter zu unterteilen. Das kommt der Vernetzung von PCs mit dem Windows Betriebssystem entgegen. Denn die Protokolle für das automatische Finden und Einbinden anderer Windows PCs arbeiten nur in dem für die Protokolle sichtbaren IP Adressbereich.
Folgend ein Beispiel: Die im Screenshot abgebildeten IPv4 Einstellungen einer Fritz!Box zeigen, dass die Fritz!Box die IPv4 Adresse 192.168.178.1 hat. Die Subnetzmaske 255.255.255.0 gibt an, dass der Adressteil 192.168.178 den Adressbereich bildet. Alle Windows Rechner sollten somit eine IP Adresse im Bereich von 192.168.178.2 bis 192.168.178.254 haben, ohne das ein weiterer Router in Ihrem Heimnetzwerk den Adressbereich 192.168.178 weiter unterteilt.
Wie Sie die IP Adresse eines Windows PC prüfen und ändern können finden Sie in dem Kapitel über die Internet Protokollkonfigurationen von Windows.